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nach Alaska. FORT WRANGELL. 99. Route. 439

Die Eingebornen von Alaska gehören zu vier ethnologisch gesonderten
Rassen: den Eskimo, oder Innuit, mit den von ihnen direkt abstammen-
den
Aleuten; den Haida Indianern von Alaska; dem Tlinkiten-Stamm der
Umgegend von Sitka; und den Tinneh oder Athabascan-Indianern des
Binnenlandes. Sie sind mit keiner der jetzigen asiatischen Rassen direkt
verwandt, wie man häufig angenommen hat, sondern bewohnen, wie die
prähistorischen Muschelhaufen darthun, das Land seit vielen Jahrhunder-
ten
. Sie leben von Fischfang und Jagd; Elentier, Rentier und Salm sind
im Innern, Haarrobben, Beluga, Dorsch und andere Seefische, Salm und
Wasservögel an den Küsten ihre hauptsächlichste Beute. Die Fjorde und
Flüsse sind ihre Straßen; fast ausnahmslos sind sie Canoefahrer und im
ganzen Norden Treiber von Hundeschlitten.

In den Dörfern der Tlinkiten und Haidas fallen dem Reisenden be-
sonders
die Totempfähle auf, die zu verschiedenen Zwecken, meist aber
als Stammbänme[Stammbäume] errichtet werden. Ein Mann baut eines ihrer großen
Gemeindehäuser und errichtet zum Gedächtnis daran vor demselben einen
Cedernmast, auf dem emblematische Figuren seines Totem (Handzeichens)
und derjenigen seiner Vorfahren über einander geschnitzt sind. Die Thür
des Hauses ist häufig durch das untere Ende des Pfahls unter dem Totem
des Erbauers geschnitten, während darüber die successiven Totems (die
nach den socialen Gebräuchen in jeder Generation andere sind) immer
weiter sich entfernen.

Das Territorium umfaßt annähernd 531400 Sq.-M. (dreimal soviel
wie Frankreich) mit c. 32000 Einw., von denen ein Siebtel für civilisiert,
gelten; sein Hauptarchipel, in der Sitka Region, zählt angeblich 11000
Inseln; seine gesamte Küstenlinie beläuft sich anf[auf] c. 18200 M. Alaska
wurde von Rußland im J. 1867 für die Summe von $ 7250000 abge-
treten
. Es hat nur 1 Einwohner auf 17 Sq.-M., brachte aber trotzdem
in 20 Jahren über 8 Millionen Dollars Einkünfte. Das Hauptwerk über
Alaska ist Alaska and its Recources von Wm. H. Dall, dem die obigen
Angaben entnommen sind.

Bei der Weiterfahrt springt r. Cape Fox vor, mit dem kleinen Fort
Tongas
. Der Dampfer nimmt seinen Kurs nach N. und tritt in die
100 M. lange und 4-12 M. br. Clarence Strait, w. begrenzt vom
Prince of Wales Island (130 M. l. und 30 M. br.). Diese Insel wird
von den Haidas, dem entwickeltsten Indianerstamme Alaskas (vgl.
s. oben) bewohnt und enthält die besten Totempfähle, doch hat der
gewöhnliche Tourist keine Gelegenheit hier zu landen. Auf Annette
Island
, der größten der Gravina-Inseln, liegt Port Chester, mit dem
neuen Metlakatla, das Mr. Duncan bei Aufgabe seiner ursprüng-
lichen
Station (s. oben) hier gründete. Man befindet sich nun in
dem sog. Alexander Archipel, von dessen Inseln etwa 1100 auf den
Karten der Ver. St.-Regierung verzeichnet sind, während zahllose
andere Inselchen unbeachtet blieben. Auf beiden Seiten der Straße
ragen mächtige und schöngeformte Berge auf. Nahe dem N.-Ende
von Clarence Strait steuert das Boot r. (ö.) zwischen Etolin Island
(r.) und Zarembo Island (l.) hindurch und läuft Fort Wrangell an,
den ersten Haltplatz der Queen nach der Abfahrt von Victoria.

790 M. (von Tacoma) Fort Wrangell, am N.-Ende der gleichnam.
Insel gegenüber der Mündung des Stikine River gelegen, war früher
von einiger Bedeutung als Verladeplatz für die Cassiar-Bergwerke,
ist aber jetzt ein schmutziger und verfallner Ort, der von c. 250
Tlinkiten (s. oben) und ein paar Weißen bewohnt wird. Es hat
seinen Namen von Baron Wrangell, zur Zeit seiner Gründung (1834)
russischem Gouverneur von Alaska.